Lucy Kruger & The Lost Boys – Slow Folk-Songwriting aus Kapstadt/Berlin
ms loretta Schlachte, Anleger 4a, Bremen, DeutschlandEin Jahr nach ihrem erfolgreichen Debüt auf der MS Loretta, entern Lucy Kruger & The Lost Boys mit ihrem Slow Folk-Songwriting am Freitag, 7. Oktober, erneut das Kulturschiff an der Schlachte. Im Gepäck: ihr im April erschienenes neues Album „Teen Tapes“ (zum Aufführen eigener Stunt) – das letzte Album ihrer bekannten „Tapes-Trilogie“. Die in Berlin lebende südafrikanische Künstlerin erzählt darauf eine Liebesgeschichte in 10 Songs, die intim, poetisch, schön, in Momenten unwiderstehlich fleischlich und immer voller heftigster Gefühle sind. „Teen Tapes“ erscheint zunächst wie eine unwahrscheinliche Sammlung von Liebesliedern erscheinen, die von Melancholie angetrieben wird, geprägt von Fuzz-Gitarren, trägen Basstönen und gedämpften, ausgedehnten Vocals.
Es ist die Fortsetzung der früheren Alben der Band, „Transit Tapes“ (für Frauen, die Möbel bewegen) und „Sleeping Tapes for Some Girls“. Das jüngste Werk wurde in Berlin mit Liú Mottes, Andreas Miranda und Martin Perret zusammengestellt und aufgenommen. Kruger beschrieb es als Abschluss einer Trilogie, die „eine intime Roadmap zurück ins Gefühl“ sei. Das Tape-Trio hat den wachsenden Ruf der Band als kreative Wahrheitssucher und -erzähler gefestigt, die neben Broadcast, Aldous Harding und Marika klangliches Territorium ausheben und es Hackman, Zackenbarsch, King Hannah und Sonic Youth gleichtun.
Unterstützt wird Kruger, die selbst Vocals und Gitarre übernimmt, von den fabelhaften Lost Boys: Liú Mottes - Gitarre, Andreas Miranda Bass, Martin Perret - Schlagzeug, Percussion und elektronische Produktion.
Blackberries – Neopsych/Krautrock aus Solingen
ms loretta Schlachte, Anleger 4a, Bremen, DeutschlandIn Bremen sind die Blackberries nun wirklich keine Unbekannten mehr. Am Freitag, 14. Oktober, sind sie an Bord der MS Loretta zu sehen und vor allem zu hören. Als deutsche Vorreiter eines treibenden Neopsych-Sounds, sind Blackberries in der deutschen Psych- und Kraut Szene mittlerweile mehr als ein Geheimtipp. 2018 wurde auch langsam der Rest der Welt aufmerksam. Ihre energetischen und intensiven Live-Shows brachten ihnen Konzerte in den USA, Kanada, China und dem europäischen Ausland ein.
Nachdem die letzten Alben der Band („Greenwich Mean Time“ 2016 und „Disturbia“ 2018) bereits diverse lobende Rezensionen (unter anderem Rolling Stone, Mint, Visions, Eclipsed) mit sich brachten, gehen die Labelkollegen von Love Machine und Suzan Köcher’s Suprafon mit ihrem neuen Album „Vorwärts Rückwärts“ im Sommer 2022 konsequent die nächsten Schritte auf dem Pfad durch Neopsych und Kraut-Rock moderner Prägung.
Auch weiterhin zeichnen sich die Blackberries durch ihre melodische Stärke aus, auch wenn die Themen der neuen Stücke zumeist auf der düsteren Seite anzusiedeln sind. Die Band ist sich der gefährlichen Veränderung des (nicht nur) politischen Klimas bewusst. Die Aufnahmen reflektieren diese Beobachtungen in düsteren Songs über Krieg, Eigensinn und Schnelllebigkeit. Dabei setzt die Band trotzdem ein klares Statement für ein globaleres soziales Bewusstsein und Offenheit im Alltäglichen.
"Vorwärts Rückwärts" ist am 25. August erschienen. Derzeit sind die Jungs damit auf Tour, die von Schall Magazin und Bleistiftrocker präsentiert wird.
Once Upon A Time In Germany – Filmereignis der besonderen Art präsentiert von Lodderbast
ms loretta Schlachte, Anleger 4a, Bremen, Deutschland„Once Upon A Time In Germany“, so lautet der Titel eines ganz besonderen Filmabends an Bord der MS Loretta. Der 80-minütige Live Super 8mm Film ist eine Produktion des Lodderbast. Ursprünglich ein unabhängiges, inhaber-geführtes Programmkino in Hannover, dessen Protagonisten Wiebke und Johannes Thomsen Filme nicht nur von Herzen lieben, sondern solche auch zu machen verstehen. Letzteres beweisen sie am Freitag, 17. November, an Bord des Kulturschiffs.
„Once Upon A Time In Germany“ ist ein heimfilmisches Lesartenkabinett deutscher Erinnerungskultur der 1960er- bis 1980er-Jahre. Aus über 50 Kilometern Super 8mm-Found-Footage ist ein visuell assoziativer Cut-Up-Film entstanden, den die beiden Regisseure live mit selbstkomponierten Tonband-Soundscapes und gesampelten Textfragmenten deutscher Dada-, Beat- und Untergrundliteratur vertonen. Ein analoges Kinoerlebnis, das mit dem Kino bricht und gleichzeitig eine Liebeserklärung an das Kino formuliert.
Der Film
Teilnahmslose Landschaften, brechendes Licht, irgendein Vogel und das Fenster zum Talg-schwangeren Wohnzimmer aus Mustertapeten und Belanglosigkeiten. Schnitt. Zähe Plansequenzen blähen Momente zu Hängepartien und zertrümmern ihr zittriges Zuschauertum. Donnernde Leitmotive - wie deutsches Desinteresse im Dauerrausch - ohne Lehne und Lederhose. Schwarzrotgold auf vollmast, das Kino ist tot.
Es lebe das Kino.
Zeug – Dunkler Drone/Doom aus Berlin
ms loretta Schlachte, Anleger 4a, Bremen, DeutschlandVon dunklem Drone zu rituellem Doom und noch vielem, vielem mehr geht es am Sonnabend, 19. November, mit dem Berliner Trio Zeug.
Die Jungs surfen auf den Wellenlängen zwischen laut und massiv, basierend auf abstrakten Geschichten und Objekten. Zeug schaffen verträumte Klanglandschaften von erhabener innerer Schönheit und alptraumhaftem Chaos. Zeug preisen die Freiheit des Ausdrucks und die Kraft der Improvisation und versuchen, nicht nur die Künstler um sich herum einzubeziehen, sondern auch die Orte, den Geist eines Moments und überhaupt den gesamten Kontext.
Wie genau all diese Faktoren miteinander korrespondieren, ist den Bandmitgliedern noch unbekannt – so bleibt der Interpretations- und Wahrnehmungsraum dieser Musik für den Hörer nahezu grenzenlos.
Nach ihrer 2. EP „Grounded“ meldeten sich Zeug im Herbst 2021 mit der neuen EP „Womb“ zurück, die im großen Wasserspeicher im Berliner Prenzlauer Berg aufgenommen wurde.
Messer Brüder – Electronic-Garage-Rock aus Darmstadt
ms loretta Schlachte, Anleger 4a, Bremen, DeutschlandAm Sonnabend, 26. November, lassen die Messer Brüder auf der MS Loretta von sich hören. Zwar nicht im eigentlichen Sinne Brüder, denn die Band besteht aus Julia Rothfuchs und Thomas Buchenauer, sind sie aber durchaus schneidend unterwegs, vor allem was ihre Synthesizer-Arrangements betrifft – das Ganze gepaart mit elektronischen Beats, satten Bässen, Gitarrenklängen aus dem Kino und dem Walzwerk.
Entstanden sind die Messer Brüder aufgrund eines glücklichen Zufalls, denn so war das nicht geplant: Unterwegs zu einer Theaterprobe hat Sie die Tür verwechselt, ist in den Proberaum gestolpert, hat gesungen, und dabei ist es geblieben. So sind die Messer Brüder entstanden und machen seit 2016 elektronische Musik, zunächst instrumental, jetzt ganz songorientiert.
Menschlich ist es eine Kombination auf dünnem Eis, musikalisch passt das wie die Faust aufs Auge: Refrains, die bleiben, eindringlicher Gesang. Entwickelt hat sich so ein ganz eigener Sound, mit Elementen von Garage-Rock, 80er-Jahre-Synthesizer-Musik und elektronischen Jetztsounds. Neben den Live-Shows stehen auch mehrere Arbeiten für Film, Theater, Performance. So ist das Album „Herzmaschine“ Soundtrack für einen gleichnamigen Film nach Motiven von E.T.A. Hofmann. Das aktuelle Programm hat aber mit Romantik nichts zu tun. Die neuen Songs haben deutlich mehr Kante und werden auf dem Album „Nicht mit uns“ erscheinen.
Das Günther + Support Bahnhof Motte – Punk-Elektro-Performance + Post-Punk aus Hannover + Dresden
ms loretta Schlachte, Anleger 4a, Bremen, DeutschlandGünthers Mutter beschreibt ihren Sohn wie folgt: „Party! Party! Depri! Depri!“ So, oder so ähnlich klingt Günther. Wie er sich live anhört, ist am Freitag, 2. Dezember, auf der MS Loretta zu erleben.
Günther ist das Alter Ego der vier Bandmitglieder Alex, Richard, Till und Albrecht. Seine Konzerte sind komplett improvisiert und performativ. Als Textbausteine verwendet er Notizen, Parolen, Prosa oder auch ganze Geschichten. Günther will Mauern in Köpfen einreißen, die Ketten menschenverachtender Konventionen sprengen, Tabus brechen. Er ist ein unangenehmer Zeitgenosse, steckt den Finger tief in die eiternden Wunden der Gesellschaft und trauert um den selbstverschuldeten Untergang der Menschheit.
Musikalisch bewegt er sich in seinen Improvisationen in mehreren Genres. Mal klingt er rhythmisch vertrackt, sphärisch, nach Punk, wie eine Free Jazz Band, oder er verwandelt sich in einen Techno-DJ, der dem Publikum die Schuhe auszieht. Bei jedem Konzert passiert alles neu und im besten Falle überrascht er sich selbst.
Im Zentrum steht der Text, welcher musikalisch, performativ und vor allem gesanglich unterstützt wird. Die Wand zwischen Bühne und Publikum ist offen, so dass das Spektakel unmittelbar im Zuschauerraum und mit den Zuschauern zusammen stattfinden kann.
Imperial Tunfisch – Psychedelic-Indie aus Belgien
ms loretta Schlachte, Anleger 4a, Bremen, DeutschlandAus Belgien direkt nach Bremen: Imperial Tunfisch spielen am 10. Dezember auf der MS Loretta. Die Band stammt aus Eupen, einem knapp 20.000 Seelen zählenden Ort in dem Teil des Landes, in dem man auch die deutsche Sprache spricht. Die Band begann früh damit auch Konzerte über ihre Landesgrenze hinaus zu spielen, Bandconteste zu gewinnen und kleinere Touren zu fahren.
Wer sich mit der Musikszene Belgiens auskennt weiß, dass es dort mehr Künstler als Milow und Triggerfinger gibt. Besonders die Indie-Szene hat einiges an Kreativität zu bieten. Imperial Tunfisch fühlen sich musikalisch dort zuhause, wo Indie auf psychedelische Momente trifft, Dynamik sich ins Unermessliche steigert und sich Töne als Ausdruck lebendiger Emotionen manifestieren.
Psychedelic Indie-Rock, der melancholischen Klänge mit elektronischen Samples paart. Neben ruhigen und deepen Passagen stehen tighte Schlagzeugbeats und Basslines, die für Bewegung sorgen. Der dynamische Livesound von Imperial Tunfisch speist sich aus subtil eingestreuten Klangeffekten und hungriger Spielfreude.
Hathors – Noise Rock aus der Schweiz
ms loretta Schlachte, Anleger 4a, Bremen, DeutschlandAm Samstag, 18. Februar, ist das Noise Rock-Trio Hathors aus der Schweiz zu Gast auf der MS Loretta. Doch wie lässt sich die Formation aus Winterthur und Zürich am besten beschreiben? Was sagt denn Wikipedia? Ägyptische Mythologie. Göttin. Tempel, Feste.
Aber eben auch ein Schweizer Trio. Winterthur. Debut 2011. Vier Alben. International auf Tour, Deutschland, England, USA….
Ja, Neustart – den gab es 2022!
Ein Neuanfang, der sich dermaßen frisch und ungebändigt, wild und ungestüm anhört, dass es ein Debut sein könnte und irgendwie auch ist.
Eine neue Band, die ohne große Pläne ihre Liebe, Wut und Abenteuerlust auf Band gebracht hat. Marc Bouffè ist weiterhin Gitarrist und Sänger, aber sonst hat man mit den alten HATHORS so viel zu tun, wie Windows 10 mit C64. Wie Motörhead mit Hawkwind oder wie die Foo Fighters mit Nirvana.
Die zwei anderen Mitglieder sind Dominique Destraz, der auch an den Drums von DEATH OF A CHEERLEADER sitzt und der Bassist Thorsten Polomski, den man von der Limburger Hardcore Band Bubonix kennt.
Swell O – Album-Release-Party Stoner-Psychedelic- – Noise- und Space Rock aus Bremen
ms loretta Schlachte, Anleger 4a, Bremen, DeutschlandEndlich mal wieder eine Album-Release-Party an Bord der MS Loretta und noch dazu „made in Bremen“. Gefeiert wird diese am Samstag, 25. Februar, von Swell O. Dabei präsentiert das Quartett aus der Hansestadt einen Mix aus Hard-, Psychedelic-, und Stoner Rock. Swell O starten gemeinsam mit dem Publikum eine musikalische Rakete, die mal mit vollem Schub und dann auch wieder hart relaxt alle Passagiere in die unendlichen Weiten zwischen Raum und Zeit entführt. Swell O sind Simo (Drums), Harald (Bass), Sebastian (Guitar, Vocals) und Sönke (Guitar, Vocals).
VLMV + Support-Act HEIMLICH MANØVER Ambient/Post-Rock/Electronica aus London und Emden
ms loretta Schlachte, Anleger 4a, Bremen, DeutschlandKlingt kurios, passt aber perfekt! Am Mittwoch, 15. März, gehen London und das ostfriesische Emden eine musikalische Symbiose ein. Denn dann wartet nicht nur der britische Komponist und Produzent Pete Lambrou mit seinem Solo-Projekt VLMV und damit bestem Ambient/Post-Rock-Zeug auf der MS Loretta auf. Verstärkung gibt es zusätzlich vom Ambient/Electronica-Duo HEIMLICH MANØVER aus Emden.
Doch der Reihe nach: VLMV (vormals ALMA) hat im vergangenen August mit „Sing With Abandon“ das dritte Studioalbum auf dem hauseigenen Label „Nice Weather for Airstrikes“ herausgebracht, das von der Fachwelt hochgelobt wurde. Mit diesem Album ist Lambrou derzeit auf Tour. Das Ganze ist „herzschmerzhaft schön“, wie das britische Prog Magazine urteilte. Live setzt Pete mehrere Loop-Stationen, Delay-Pedale, Klavier und Gitarre ein, um eine sich langsam bewegende, hochfliegende Klanglandschaft von üppiger Schwere zu schaffen. Über allem lässt er seine intim zarte Stimme schweben.
Und dann sind da noch HEIMLICH MANØVER, ein Projekt von Jan-Reno Haneborger und Bernd Frikke. Beide spielen seit einigen Jahren ebenfalls zusammen in der Instrumental-Rockband MMTH aus Ostfriesland. Gemeinsam ist ihnen eine gewisse Vorliebe für noch reduziertere, fast schon minimalistische Klänge. Schwebende, teils dröhnende Gitarren, sich wiederholende Basstöne und vereinzelte Beat-Fragmente fügen sich zusammen zu soundtrack-artigen Stücken, welche nur hin und wieder mal mit dem Einsatz einer Stimme ergänzt werden. Ende April 2022 veröffentlichte das Projekt über das kleine Label „Poly Unique“ eine erste EP mit dem Titel „Fragments 01“. Im August 2022 folgte schon die nächste EP „Fragments 02“. Aktuell arbeitet das Duo am ersten Album.